15./16. Jahrhundert
Die älteste, wenn auch bisher nur phonetische Namensgleichheit, habe ich gefunden in: Bevölkerung und Siedlung im ordensstaatlichen und herzoglichen Preussen im Gebiet der "Grossen Wildnis" bis 1568 (Seite 247)
Schodda - [...] allmählich nahm auch die Bedeutung der Binnenkolonisation zu. Deren Anfänge reichen bis in das 15. Jahrhundert zurück, als die Einwohner Johannisburgs an der Besiedlung der Pflege Anteil hatten (1424), meist als Lokatoren. Größere Bedeutung erlangte die Binnenkolonisation allerdings erst in der zweiten Hälfte des 15. und vor allem im 16. Jahrhundert. Klein Zechen wurde von Johannisburg aus gegründet, Monethen von Pawolzinnen, Lipniken von Thurowen, Valenzinnen und Bilitzen von Skodden, Dziadowen von Zwallinnen und Thurowen, Dibowen von Rosinsko, Komorowen von Belzonzen, [...] Gesicherte Fälle einer solchen Kolonisierung bieten außerdem Personennamen. So saßen etwa 1519 in Johannisburg [...] ein gewisser Schodda kam sicherlich aus Skodden (Schoden) [...] Noch vor 1423 gelangten sie in den Besitz Grabowos an der Skroda [...]
Weitere Informationen zum Ort sind zu finden bei genealogy.net - bis 1938 Skodden - ab 1938 Schoden - heute Szkody
Was ist die „Große Wildnis“?
Die Große Wildnis war im Mittelalter eine unbesiedelte Landschaft im nördlichen Ostmitteleuropa, die später Masuren wurde. Die Rominter Heide, ein heute russisch-polnischer Teil der 60.000 km² großen Wildnis, ist einer der letzten Urwälder Europas.
Als der Deutsche Orden 1283 die letzten Prussen niedergeworfen hatte, entstand an der Süd- und Ostgrenze des Ordensgebietes ein menschenleeres Gebiet, die „Große Wildnis“. Ihre Wiederbesiedlung dauerte mehr als zwei Jahrhunderte. Sie begann mit dem Bau von Burgen: 1316 Gilgenburg, 1341 Lötzen, 1345 Johannisburg, 1349 Hohenstein, 1360 Ortelsburg und 1398 Lyck. Die ersten Dörfer im späteren Kreis Lyck wurden erst im 15. und 16. Jahrhundert gegründet. Vor der Reformation kamen die ersten Siedler aus dem benachbarten polnischen Masowien. Nach der Reformation, im Zuge der polnischen Gegenreformation, kamen sie als Glaubensflüchtlinge aus ganz Polen, vor allem aus der Gegend um Krakau. Der bekannteste von ihnen war Johannes Maletius. Von Anfang an lebten auch Deutsche in dem Gebiet, nämlich die herzoglichen Beamten, Kaufleute und Handwerker. In der „Willkühr“ (heute: Hauptsatzung) von 1670 legte die Stadt Lyck fest, daß kein „Undeutscher“ in Rat oder Gericht der Stadt sitzen dürfe.[1]
Viermal wurde das Land von der Pest heimgesucht, zuletzt von 1709 bis 1740.
17. Jahrhundert
Weiterhin taucht ein ähnlich geschriebener Name bei den Jesuiten während der Christianisierung Polens und Russlands auf.
The Jesuits 1534 1921A History of the Society of Jesus From Its Foundation to the Present Time Volume II - Thomas J. Campbell
[...] But even these facts, disgraceful as they are to the Russian Church, do not reveal the whole truth. Here, as elsewhere, not content with driving whole races into apostacy, by exhibiting to them only immorality, cruelty, and fraud, she has driven away the only missionaries who could have won them to religion and civilization. As early as 1612, Father Szgoda, of the Society of Jesus, allowed himself to be captured by the Tatars, and carried away as a prisoner to the Crimea, in the hope that he would find as a captive "the opportunity of preach"* The Progress and Present Position of Russia in the East, ch. ii., p. 20 3d edition (1854).
Strictly speaking the Jesuits were not entering Russia but merely staying in their old establishments which were still Polish, though geographically labelled Russia. Nevertheless, with Russia proper they had already a considerable acquaintance. Thus, as early (The Russian Contingent 643) as 1612, Father Szgoda had allowed himself to be taken by the Tatars to the Crimea, so as to evangelize the Cossacks. Later, Father Schmidt had appeared [...]
Kurzfassung: Ein Mönch der Jesuiten namens Pater Szgoda ließ sich von den Tartaren gefangen nehmen, in der Hoffnung, während seiner Gefangenschaft auf der Krim den Kosaken seinen Glauben zu predigen.
Quellen: The Jesuits 1534 - History of the society of Jesus History of the society of Jesus - Christian missions - their agents ... - Thomas J. Campbell (Gesamtwerk)
Bemerkenswert hierzu aus dem Heimatkalender Stuhm von 1941 der Name Jesuiterdorf:
1. XI 1941: Das jetzige Dorf Rehhof (früher: Dorf Rehhof, Oberförsterei Rehhof, Rehheide, Zieglershuben, Jesuiterdorf, Heidemühl, Schinkenland, Hummerkrug) und Zwanzigerweide (jetzt ein Teil von Tragheimerheide) u. Montauweide u. Groß-Schurdau
Andere mögliche Schreibweisen habe ich gefunden bei:
Die Ortschaften im großen Marienburger Werder bei der preussischen Landesaufnahme von 1772/73 (Gerhard Kling)
- man beachte die Schreibweise der Namen, mit den weiter oben erwähnten -
Dorfschaft Alt-Münsterberg vom 24. November 1772
Der Acker hieselbst ist sehr mittelmäßig, und in den Hufen Schlägen viel Brücher und Unland zu finden.
Zur Aussaat dürften p. Hufe angenommen werden:
- 3 Schfl. Weizen …..zum 5ten Korn
- 13 Schfl. Roggen …..zum 5ten ….
- 3 Schfl. Gerst ……zum 5ten ….
- 17 Schfl. Haaber …..zum 4ten Korn
Die Wiesen sind schlecht, und nur ein halb gutes Fuhder Heu p. Hufe anzuschlagen ((gez.) Schimmelfennig)
Sckodda - 1 Mann über 12 Jahre; 2 Jungen unter 12 Jahren; 1 Frau über 12 Jahre; 3 Mädchen unter 12 Jahren - Nahmen der Mieths Gärtner, die kein Handwerck haben (Seite 222):
Schodda - 2 Personen - An Mieths Leuten (Seite 219):
Dorfschaft Wernersdorff vom 25. November 1772
Außer dem Außenteich von 3 Hufen 18 1/2 Morgen sind hier viele Unländer an Grüften, und unurbahren Brüchern, versandungen vorhanden, welche einen beträchtlichen Theil ausmachen. Die übrigen Äcker sind nur sehr mittelmäßig, und nur sehr wenig an recht guten Acker zu finden.
Zur Aussaat wird p. Hufe angenommen:
- 3 Schfl. Weitzen zum 4ten Korn
- 12 Schfl. Roggen ……. 4ten …..
- 5 Schfl. Gersten ……….4 1/2 …..
- 15-16 Haaber …………. 4ten Korn
An Wiesewuchs oder Heuschlag kann gar nichts angenommen, und veranschlagt werden ((gez.) Schimmelfennig)
Zgoda, Math. - 2 Personen - An Mieths Leuten (Seite 239):
Zgoda, Bartock - 1 Mann über 12 Jahre; 1 Frau über 12 Jahre - Nahmen der Mieths Gärtner (Seite 242)
Diese beiden, Mathias und Bartock, tauchen unter dem Namen Zgoda an anderer Stelle ebenfalls auf.
Altpreussische Geschlechterkunde
Band 36 - Seite 363
Skroda, Jasch - er war wohl ein Taufpate zusammen mit 4 weiteren Personen bei der Taufe von Johann Kuß (Eltern Samuel Kuß und Anna Kaletkowna) im Jahre 1790 in Kosla
Militärpersonen im Kreis Allenstein
1842 - 1869 - Seite 215
Skoda, Karl - 06.63 M37 (Musterung - die Kennziffer bedeutet: Zur Ersatz-Reserve vorgeschlagen) nach Gedaithen
Die Datenbank der Mormonen - familysearch.org
Zrzoda - verheiratet mit …. 2 Söhne, einer schrieb sich bereits Zgoda
Die Automarke Skoda - TschechienDas polnische „Zgoda“ bedeutet so etwas wie "Friede, Eintracht oder Zustimmung", Szgoda bedeutet "Schaden". Es gibt keine Stammbaumlinie in Tschechien, sondern nur in „polnischen“ Gebieten wie Marienwerder, Posen und Oberschlesien.
Es gibt einen Ort in Oberschlesien mit Namen „Zgoda", der allerdings eine unrühmliche Vergangenheit als polnisches nicht deutsches KZ (Konzentrationslager) hat.
Ich kann hier zum Thema Westpreußen nur mal wieder auf die Webseite von Jürgen Wolf und zur Geschichte von Marienburg auf das Buch Geschichte des Kreises Marienburg von Hermann Eckerdt verweisen (freier Download als PDF-Datei) und Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, Geschichte des Stuhmer Kreises. Im Auftrage der Kreisstände verfasst, Thorn 1868 |
Diese von mir gefundene Informationen sind vorerst natürlich rein spekulativ und ausschließlich auf Basis der phonetischen Ähnlichkeiten möglicherweise gerechtfertigt. Weitere Nachforschungen in diese Richtung, falls überhaupt möglich, werde ich aber weiterhin noch versuchen.