Auswanderer

... woher und wohin

 Auswanderungen prägen das Bild auch unserer Familien


Auswanderungen prägen das Bild auch unserer Familie ab Beginn meiner Recherchen. Sei es bereits im 15. Jahrhundert über recht kurze Entfernungen oder dann massiv im 19. Jahrhundert der Weg in die "gelobten Länder". Und damit ist nicht nur Amerika gemeint, sondern auch die wirtschaftlichen Zentren in Westeuropa (z.B. das Ruhrgebiet) oder in Oberschlesien.

Die ältesten Namensfunde belegen, dass die Familien ursprünglich in Ostpreussen in den Städten und Dörfern rund um Preussisch-Stargard, Graudenz und Marienburg ansässig waren. Von mir gefundene Orte sind:

Langenau Freystadt (1766)
Wollenthal, Ossiek, Preußisch Stargard (1772/73)
Wernersdorff, Amt Marienburg (1772/73)
Stuhmsdorf, Stuhm (1772/73)
Stuhm, Stuhm (1772/73)

Karte dieser ersten Funde im Kontributionskataster von 1772/73

Darüber hinaus lassen meine Funde in Bevölkerung und Siedlung im ordensstaatlichen und herzoglichen Preussen im Gebiet der "Grossen Wildnis" bis 1568 vermuten, dass diese Annahme auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Speziell, wenn man sich die Ähnlichkeit der Namen vor Augen hält.

Alle anderen Funde sind örtlich und auch zeitlich später anzusiedeln und lassen daher vorerst nur den Rückschluss zu, dass die obige Annahme, zumindest derzeit noch, richtig ist.


Im 18. und 19. Jahrhundert verließen viele Menschen West- und Ostpreußen aus unterschiedlichen Gründen. Die Pest war jedoch nicht der Hauptgrund für diese Emigrationswellen. Einige der Hauptgründe waren politische, wirtschaftliche und soziale Unruhen. Hier sind einige Beispiele für Auswanderungsbewegungen aus Preußen im 18. und 19. Jahrhundert:

1. Wirtschaftliche Gründe

  • Agrarkrise und Armut: Die Landwirtschaft in Preußen war oft wenig ertragreich, was zu Armut und Hunger führte. Viele Bauern hatten Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
  • Industrialisierung: Die Industrialisierung führte in vielen Teilen Europas zu einem wirtschaftlichen Wandel. Arbeitsplätze entstanden in industriellen Zentren außerhalb von Preußen, was viele Menschen zur Migration veranlasste.
  • Wirtschaftliche Auswanderung: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Preußen wirtschaftliche Schwierigkeiten, vornehmlich in ländlichen Gebieten. Die Industrialisierung hatte Auswirkungen auf die traditionellen agrarischen Lebensgrundlagen vieler Menschen. Viele Bauern und Handwerker verließen Preußen und wanderten nach Übersee aus, vor allem in die Vereinigten Staaten, um bessere wirtschaftliche Möglichkeiten zu suchen.

2. Politische und soziale Gründe

  • Freiheit und bessere Lebensbedingungen: Viele Menschen suchten nach besseren Lebensbedingungen und mehr Freiheit, insbesondere nach den politischen Umwälzungen und Kriegen, die Europa im 18. und 19. Jahrhundert erschütterten.
  • Religiöse Verfolgung: In einigen Fällen spielte auch religiöse Verfolgung eine Rolle. Hauptsächlich Mennoniten und andere religiöse Gruppen verließen Preußen auf der Suche nach religiöser Freiheit.
  • Politische Auswanderung: Nach den politischen Umwälzungen infolge der Französischen Revolution und den napoleonischen Kriegen erlebte Preußen im 19. Jahrhundert politische Instabilität. Viele Menschen, vorwiegend liberale Intellektuelle und Aktivisten, verließen Preußen aufgrund der Unterdrückung politischer Freiheiten und der Zensur. Einige wanderten in die Vereinigten Staaten aus, wo sie hofften, eine bessere politische und persönliche Freiheit zu finden.
  • Religiöse Auswanderung: Preußen war zu dieser Zeit von religiöser Vielfalt geprägt, und verschiedene religiöse Gruppen wurden in ihrer Religionsausübung eingeschränkt. Einige religiöse Minderheiten, wie z. B. Mennoniten, Baptisten und Juden, wanderten aus Preußen aus, um religiöser Verfolgung zu entkommen und ihre Religion frei ausüben zu können. Zielorte waren oft Nordamerika oder auch Südamerika.

3. Bevölkerungswachstum und Überbevölkerung

  • Bevölkerungswachstum: Das Bevölkerungswachstum führte zu Überbevölkerung und einem Mangel an landwirtschaftlichem Land und anderen Ressourcen.
  • Landflucht: Viele Menschen zogen in Städte oder emigrierten, weil die ländlichen Gebiete nicht genügend Arbeitsmöglichkeiten boten.

4. Politische Ereignisse und Kriege

  • Kriege und politische Umwälzungen: Die napoleonischen Kriege und die politischen Umbrüche in Europa führten zu Unsicherheit und wirtschaftlichen Problemen, die viele Menschen zur Emigration zwangen.
  • Militärdienstvermeidung: Preußen hatte eine lange Tradition der Wehrpflicht, und viele junge Männer versuchten, dem Militärdienst zu entgehen. Einige wanderten aus, um den Militärdienst zu vermeiden, insbesondere nachdem 1814/15 die allgemeine Wehrpflicht in Preußen eingeführt wurde. Diese Auswanderer siedelten oft in Ländern an, die keine Wehrpflicht hatten oder in denen sie umgangen werden konnte.

5. Besiedlung und Kolonisation

  • Russische und polnische Besiedlungspolitik: Im Zuge der verschiedenen Teilungen Polens und der Expansion des russischen Kaiserreichs wurden gezielt Siedler nach Osten (speziell nach Russland) eingeladen, um dort neue Gebiete zu besiedeln. Diese Siedler erhielten oft Land und andere Privilegien.

War die Pest ein Grund?

  • Pestepidemien: Die Pest war im 18. und 19. Jahrhundert kein großer Emigrationsgrund mehr. Die großen Pestwellen hatten ihren Höhepunkt im 14. bis 17. Jahrhundert. Im 18. und 19. Jahrhundert waren Pestepidemien in Europa weitgehend unter Kontrolle gebracht worden, und andere Epidemien (wie Cholera) spielten eine größere Rolle.

Insgesamt waren es also vor allem wirtschaftliche, politische, soziale und demografische Gründe, die Menschen dazu veranlassten, West- und Ostpreußen im 18. und 19. Jahrhundert zu verlassen. Diese sind nur einige Beispiele für Auswanderungsbewegungen aus Preußen im 19. Jahrhundert. Die genauen Gründe und Zielorte der Auswanderer können je nach individueller Situation variieren.

Quelle: Erzeugt mit ChatGPT

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